Glossar

Als besonderen Service haben wir bei akurit für Sie ein Glossar in unserem Angebot aufgenommen. Alphabetisch gegliedert finden Sie alle gängigen Fach- und Sachbegriffe, Definitionen, Abkürzungen und Erklärungen, die für Ihre tägliche Arbeit erforderlich sind. Dabei haben wir darauf Wert gelegt, dass auch geografisch oder mundartlich geprägte Begriffe allgemein­verständlich erklärt werden.

Alte Fachbegriffe wie „Wärmeschutz­verordnung“ oder „Vollwärmeschutz“ werden genauso erläutert und in die heute gebräuchliche Techniksprache „übersetzt“ wie umgangssprachliche Begriffe wie z.B. atmungsaktiv und deren richtige Erklärung.

Bei Begriffen, die eine vertiefende Erklärung oder weiterführende Informationen benötigen, bieten wir Ihnen einen Querverweis zu weiteren Quellen. 

A

Abbinden

Mit dem Begriff Abbinden wird ganz allgemein der Übergang vom flüssigen oder pastösen Zustand in den festen Zustand beschrieben. Dies kann physikalisch, z.B. durch Verdunsten von Lösemitteln oder Wasser bzw. chemisch, z. B. durch Oxidation oder Polymerisation oder auch auf kolloidchemischem Weg, z.B. durch Ausfällen einer Dispersion, erfolgen. Das Abbinden bzw. Festwerden von anorganisch gebundenen (mineralischen) Mörteln aus Gips,  Kalk oder Zement und von Beton erfolgt chemisch, z. B. durch Hydratation und/oder Carbonatisierung, und wird dagegen als Erstarren oder auch Erhärten bezeichnet. Dabei härtet das Material trotz fest gewordener Struktur weiter aus. Die endgültige Festigkeit wird erst nach dem Erhärten erreicht. Dieser Vorgang erstreckt sich, in Abhängigkeit von den Umgebungs­bedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder CO2-Zutritt über einen mehr oder weniger langen Zeitraum.
 

In Abhängigkeit der Zusammensetzung von mineralischen Mörteln, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Abbindeverhalten je nach Anforderung zu beeinflussen. Dies kann durch die Veränderung von Temperatur, durch den Zusatz von so genannten Additiven zur Beschleunigung oder Verzögerung, durch eine entsprechende Schichtdicke oder Schutz vor einem zu raschen Wasserentzug erzielt werden. Infolgedessen ist die Abbindezeit beeinflussbar und kann gezielt gesteuert werden.

Abdichten

Unter Abdichtung versteht man den Schutz von aufgebrachten Mörtel- oder Putzschichten gegen schädigende Umwelteinflüsse, wie Wasser, Kohlensäure (CO2) aus der Umgebungsluft oder anderen Schadsubstanzen.

Abmehlen

Abperleffekt

Wird auch als Lotos-Effekt bezeichnet. Der Abperleffekt beschreibt das Verhalten von Wasser (Regen), das auf eine hydrophobe (wasserabweisende) (Baustoff-) Oberfläche trifft. Die Wassertropfen bleiben als kugelförmige Tropfen auf der Oberfläche stehen und besitzen somit nur eine kleine Kontaktfläche zum Untergrund. Es findet nahezu keine Benetzung der Oberfläche statt. Bei Regen werden die Tropfen dann schnell zu schwer, können durch die Adhäsionskräfte über die kleine Kontaktfläche nicht mehr an der Oberfläche gehalten werden und perlen ab. Dadurch wird ein Großteil des Regens z.B. von einer Fassade abgewiesen und nur kleine feinst verteilte Tropfen können an der Oberfläche haften bleiben.
 

Durch das ablaufende Wasser soll auch einer Verschmutzung vorgebeugt bzw. ein sogenannter Selbstreinigungs­effekt erzielt werden. Dieser Effekt wird in der Fachwelt durchaus kritisch beurteilt.

Abreißfestigkeit

Abrieb

  1. Durch mechanische Einwirkungen von Oberflächen abgeriebenes Material, z.B. von Putzmörtel, Mauerwerk, Naturstein oder Beton.
  2. Bezeichnung für einen dünnschichtigen Oberputz mit spezieller Struktur, der vorwiegend in der Schweiz gebräuchlich ist. Unterschieden wird zwischen dem „Standard-Abrieb“, dabei ragen die Körner aus der Putzober­fläche heraus (vergleich­bar mit einem Scheibenputz) und „Negativ-Abrieb“, dabei weist der Putz Vertiefungen oder Rillen auf (vergleich­bar mit einem Rillenputz).

Absanden

Von Absanden spricht man, wenn sich von einer Oberfläche (z.B. Putz oder Beton) durch Reiben mit der Hand oder Abfegen mit einem Besen relativ leicht lose Bestandteile oder Körner lösen. Folgende Ursachen können dazu u.a. führen:

  • ein zu früher und schneller Wasserentzug durch den Untergrund, Zugluft, Wind, oder Wärme bzw. Sonneneinstrahlung
  • eine falsche oder zu intensive Bearbeitung der Oberfläche, z.B. eine zu intensive Bearbeitung beim Filzen oder die Verwendung von zu viel Wasser beim Filzen
  • eine mangelhafte oder unzureichende Festigkeit des Materials.

Absorption (der Sonnenstrahlung) 

Ist die Aufnahme eines Teils der Intensität der Sonnenstrahlung durch ein Bauteil, die an der Oberfläche in fühlbare Wärme (Temperatur­erhöhung) umgewandelt wird. Wie viel absorbiert und in Wärme umgewandelt wird, ist von der Farbgestaltung und Helligkeit der Oberfläche des Bauteils abhängig.

Hierbei hat z.B. die Infrarotstrahlung (IR-Strahlung), das Pigment der Farbe und der Hellbezugswert (HBW) des Farbtons Farbmittel einen großen Einfluss. Durch gezieltes Austauschen bestimmter Pigmente in der Rezeptur durch IR-reflektierende Pigmente kann die Temperaturerhöhung TSR-Wert gemindert werden.

Absperrmittel

werden auch als Isoliergrund oder Sperrgrund bezeichnet. Es handelt sich dabei um filmbil­dende Voranstriche, mit denen die Einwirkung bzw. ein Durchwandern Diffusion von Stoffen aus dem Untergrund auf eine nachfolgende Beschichtung oder zwischen einzelnen Schichten eines Systems verhindert werden soll. Hierzu gehören z.B. das Durchschlagen von Nikotin- oder Wasserflecken oder von Holzinhaltsstoffen, z.B. Lignin aus Holzweichfaser- , Hartfaser- oder Press-Spanplatten, aber auch von färbenden Bestandteilen der Deckschicht von Gipskartonplatten. Um ein Durchschlagen sicher ausschließen zu können, müssen derartige Absperrmittel einen porenfreien Film bilden und dürfen nach der Erhärtung nicht wasserlöslich sein.

Additive

Additive, auch Hilfsstoffe genannt, sind Substanzen, die einem Bauprodukt in kleinen Mengen zugesetzt werden, um ihm spezi­fische Eigenschaften zu verleihen, diese zu verbessern oder zu modifizieren. In der Praxis enthält ein Produkt in der Regel mehrere Additive, die ein unterschiedliches Wirkungs­prinzip und Eigenschaftsprofil aufweisen. In Folge dessen können ganz gezielt verschie­dene Eigenschaften eingestellt werden, die einen Einfluss auf z.B. Verarbeitung, Herstellung und Lagerung ausüben. Zu diesen Additiven zählen z.B. Netz- und Dispergiermittel, Entschäumer, Verdicker, Hydropho­bierungsmittel, rheologische Modifizierungs­mittel, Filmbildehilfsmittel, Biozide, haftungsverbessernde Zusätze, Benetzungshilfsmittel, Verzögerer, Beschleuniger u.v.m.

Adhäsion

Adhäsion wird auch Adhäsionskraft oder Klebekraft genannt. Als Adhäsion wird die Haftung/ Verbindung verschiedener Stoffe an ihren Berührungsflächen durch zwischen­molekulare Anziehungskräfte bezeichnet.

Adhäsionsbruch

Als Adhäsionsbruch wird der Bruch/das Versagen in der Berührungsfläche/ Grenzfläche verschiedener, durch Adhäsion und ggf. zusätzlichen anderen Bindungen, aneinander­haftender Stoffe infolge einer Beanspruchung bezeichnet. Bei dieser Art von Bruch trennen sich die beiden Stoffe nahezu ohne anhaftende Rückstände des jeweils anderen Stoffes voneinander, z.B. löst sich der Klebemörtel mit einer Fliese vollflächig von der Haftungsoberfläche des Untergrundes, ohne dass Rückstände vom Kleber auf dem Untergrund verbleiben.

Adhäsionskraft

siehe: Adhäsion 

Akustikputz

Mineralischer Putz mit der besonderen Eigenschaft, eine erhöhte Luftschall­absorption zu besitzen. Durch den Einsatz von porigen Zuschlägen erhalten die Struktur und Oberfläche des Putzes einen entsprechend porösen Aufbau. Die Schallabsorption findet durch die vielen offenen, engen und tiefen Poren statt. Sie müssen so beschaffen sein, dass Schallwellen in das Material eindringen können. Dort werden die Schallwellen durch Reibung der sich in den Poren bewegenden Luftteilchen in Wärmeenergie umgewandelt. Akustikputze erhalten keinen Oberputz und sind empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung.

Der Grad der Schallabsorption ist unmittelbar von der Schichtstärke des Putzes abhängig, je größer die Putzstärke, umso höher der Schallabsorptionsgrad.

Algen/ Algenbefall

Ein Algenbefall kann praktisch auf allen Untergründen auftreten, weil Algen als Mikroorganismen ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt sind und für ihr Wachstum keine organischen Substanzen benötigen, dafür aber Licht, Kohlendioxid und in den meisten Fällen auch Feuchtigkeit. Durch Photosynthese, d.h. durch die Einwirkung von Sonnenlicht, erfolgt die Umwandlung von CO2 und H2O in die als Nahrung erforderlichen Kohlenhydrate, unter Mitwirkung des grünen Farbstoffs Chlorophyll.

An Fassaden verursachen Algen, sowie Pilze und zunehmend auch Bakterien, Verschmutz­ungen und Verfärbungen von Untergründen, die vor allem auf eine erhöhte Feuchtigkeits­aufnahme der wachsenden Zellverbände zurückzuführen sind. Zur Verhinderung von Algenwachstum sind soweit als möglich zunächst konstruktive Maßnahmen zu ergreifen, wie z. B. ein ausreichend dimensionierter Dachüberstand. Als Ergänzung können spezielle i.d.R. mineralische Putzsysteme, die gegenüber Regen/Schlagregen hydrophob und bezüglich Taufeuchte hydrophil eingestellt sind, verwendet werden. Durch den Entzug der Feuchtigkeit von der Oberfläche wird das Algenwachstum gehemmt bzw. verzögert. Alternativ können Beschichtungsstoffe, wie z.B. pastöse Putze und Farben, mit langzeitig wirksamen Algiziden und Fungiziden (bei Pilzbefall) ausgerüstet werden, die den Befall und das Wachstum hemmen bzw. verzögern.

Algizide

Algizide sind Wirkstoffe oder Wirkstoff­kombinationen zum Abtöten von Algen. Diese algiziden Zusätze gehören zur Gruppe der Biozide und werden entweder als Desinfek­tions­mittel in Funktion einer Grundierung auf den Untergrund aufgetragen und/  oder pastösen Putzbeschichtungen und Farben zugegeben, um das Algenwachstum zu hemmen. Ein dauerhafter Schutz kann mit diesen Zusätzen allerdings nicht erreicht werden.

Alkalibeständigkeit

ist die Widerstandsfähigkeit von Stoffen gegenüber alkalisch (basisch) reagierenden Chemikalien. Hierzu zählen die wässerigen Lösungen von Alkalien, wie z.B. Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak, aber auch Calciumhydroxid (Ätzkalk), Wasserglas oder eine Aufschlämmung von Zement. Alle diese Stoffe reagieren alkalisch mit einem pH-Wert, der je nach Stärke zwischen > 7 und 14 am Endpunkt der pH-Wert-Skala liegen kann.

Alkalität

Die Alkalität bezeichnet die (alkalische) Reaktion von chemischen Verbindungen, Stoffen und Substanzen im Beisein von Wasser im pH-Bereich oberhalb des Neutralpunktes 7. Bei Werten von nur wenig über 7 spricht man von schwacher, bei Werten in der Nähe des messbaren Endpunktes 14 von starker Alkalität.

allgemein anerkannte Regeln der (Bau-) Technik

Nach heutigem Sprachgebrauch und Verständnis lässt sich dieser Begriff etwa folgendermaßen zusammenfassen: „Als allgemein anerkannte Regeln der Technik sind die Regeln der Technik zu verstehen, die auf wissenschaftlicher Grundlage und/oder fachlichen Erkenntnissen (Erfahrungen) beruhen, in der Praxis erprobt und bewährt sind, Gedankengut der auf dem betreffenden Fachgebiet tätigen Personen geworden sind und deren Mehrheit als richtig anerkannt und angewandt werden.“

Regelwerke mit der Zeit ändern und damit ihre Aktualität verlieren können. Des Weiteren bestehen eine Reihe von überholten DIN-Normen, die ihre Bedeutung für die allgemein anerkannten Regeln der (Bau)Technik verloren haben, siehe (BGH).

Wer die allgemein anerkannten Regeln der Technik beachtet, für den spricht der Beweis des ersten Anscheins (tatsächliche Vermut­ung), dass er richtig gearbeitet hat. Im Streitfall muss das Gegenteil bewiesen werden. Die allgemein anerkannten Regeln der Technik sind also Beweisregeln. Wer von den allgemein anerkannten Regeln der Technik abweicht, hat deshalb noch nicht falsch gearbeitet. Er muss allerdings den Nachweis erbringen, dass auch die Abweichung den Gesetzes- oder Vertrags­anforderung genügt. Im Streitfall heißt dies die Umkehrung der Beweislast. Deshalb wird es in solchen Fällen immer wieder Aufgabe der Gerichte sein, durch Sachverhalts- und Tatsachenfeststellung zu klären, welche Regeln der Technik für den konkreten Fall von der Fachwelt anerkannt sind und von der Mehrzahl der Praktiker angewandt werden.

allgemeine Bauartgenehmigung

Nach europäischer Rechtsprechung neue gültige Bezeichnung für allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ).

allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)

Vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) ausgestelltes Dokument zum Nachweis der Verwendbarkeit bzw. Anwendbarkeit anderweitig nicht geregelter Bauprodukte oder Bauarten (z.B. Wärmedämm-Verbundsysteme oder Wärmedämmstoffe). Rechtsgrundlage ist die Musterbauordnung im Rahmen der Musterverwaltungsvorschrift Technischer Baubestimmungen MVVTB.

Alterung

Die Alterung beschreibt die irreversible Veränderung spezifischer Stoffeigen­schaften im Laufe der Zeit. Diese Veränderung erfolgt u.a. durch die Einwirkung von Licht, Wärme, Sauerstoff, Feuchtigkeit, Luft oder energie­reicher Strahlung. Damit wird die Alterung i.d.R. durch Witterungseinflüsse verursacht und ist besonders bei Materialien im Außen­bereich zu beachten.

Anhydrit

Ist die wasserfreie Form des Calciumsulfats (CaSO4) und kommt in er Natur als Anhydritstein oder als Produkt industrieller Prozesse vor. Anhydrit wird als ein Bindemittelbestandteil in Gipsputzen oder bei der Zementherstellung eingesetzt. Als Anhydritbinder findet er Verwendung bei der Herstellung von Calciumsulfat-Estrichen.

Anhydritbinder

siehe: Anhydrit 

Anmachwasser/ Zugabewasser

Das Anmachwasser ist die Menge an sauberem Wasser (Leitungswasser), das zum Anmischen/Herstellen einer verarbeitungs­fähigen Konsistenz für ein Produkt (z.B. Trockenmörtel) benötigt wird.

anorganische Bindemittel

sind z. B. Zement, [Kalk] und Gips. Sie werden auch als mineralische Bindemittel bezeichnet und haben im Wesentlichen die Aufgabe, Zuschlagsstoffe/Gesteinskörnungen miteinander zu verbinden. Im Gegensatz zu organischen Bindemitteln, bei denen eine physikalische Trocknung und Filmbildung stattfindet, läuft bei anorganischen Bindemitteln eine chemische Reaktion ab. Des Weiteren werden anorganische Bindemittel in nichthydraulische Bindemittel und hydraulische Bindemittel unterschieden. Nichthydraulische Bindemittel sind in Wasser lösliche Bindemittel, die nur an der Luft erhärten, wie z. B. Weißkalk und Dolomitkalk durch Carbonatisierung und z.B. Gips und Anhydrit durch hydratische Verfestigung. Hydraulische Bindemittel sind Bindemittel, die an der Luft und unter Wasser (Hydratation) erhärten und nach der Aushärtung in Wasser unlöslich sind. Zu ihnen gehören hydraulische Kalke, Zemente, Putz- und Mauerbinder.

Antikodensputz

Ein Antikondens- oder Antikondensationsputz ist ein Putzmörtel, der nach dem Erhärten eine poröse, offenporige Struktur und eine erhöhte Wasseraufnahmefähigkeit (Feuchteaufnahme) besitzt. Kondensierende Feuchte aus der Raumluft wird von der Putzstruktur aufge­nommen und bei einem trockeneren Raumluftklima wieder an die Umgebungsluft abgegeben. Antikondensationsputze haben in der Regel eine geringere Festigkeit und eine rauere Oberfläche als übliche Innenputze, um bestimmungsgemäß zu funktionieren. Diese Putze dürfen weder überputzt, noch gestrichen oder tapeziert werden, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten und aufrecht zu halten. Häufig sind Antikondensationsputze Kalk-Zementputze mit einem erhöhten Kalkanteil, reine Kalkputze oder auch Lehmputze. Als Zuschlagstoffe sind häufig Leichtzuschläge enthalten, so dass diese Putze eine gewisse Dämmwirkung besitzen. Durch die Erhöhung der Innenwandtemperatur bzw. durch die Reduzierung von Wärme­brücken wird ebenfalls dem Auftreten von Kondensfeuchte entgegengewirkt.

Armierungsgewebe

Alkaliresistentes Glasfasergewebe für die Verwendung im Unterputz/ Armierungsspachtel mit der Aufgabe, die Zugkräfte aus Spannungen im Putzsystem zu übernehmen, z.B. infolge Temperaturdehnung oder bei einer beginnenden Rissbildung.

Armierungspfeil

Aus alkaliresistentem Glasfasergewebe zugeschnittenes Zubehör zur Herstellung einer Diagonalarmierung, um Kerbspannungen in den Eckbereichen von Fassadenöffnungen bei Putz- und Wärmedämm-Verbundsystemen aufzunehmen.

Armierungsputz/-mörtel

Auf Dämmplatten, Dämmputzen, dickschich­tigen Unterputzen oder anderen Untergründen aufgebrachter, in der Regel mit Glasfaser­gewebe bewehrter, Unterputz zur Erhöhung des Widerstands des Untergrunds gegenüber Spannungen und mechanischer Beanspruch­ungen zur nachfolgenden Überarbeitung z.B. mit einem systemzugehörigen Oberputz.

Aufbrennen

Als Aufbrennen wird eine gestörte Filmbildung bzw. Erhärtung eines Stoffes bezeichnet. Diese führt dazu, dass die normalen Eigenschaften des Stoffes nicht erreicht werden. Wird z.B. ein wässeriger Beschich­tungs­stoff auf einen sehr stark saugenden Untergrund aufgetragen, so wird ihm ein großer Wasseranteil spontan entzogen. In Folge dessen haben die emulgierten Polymerteilchen nicht mehr die Möglichkeit, geordnet zusammenzufließen und zu einem zusammenhängenden Film zu verschmelzen. Die Beschichtung besitzt keinen homogenen, geschlossenen Film. Bei mineralischen Putzen führt der Wasserentzug dazu, dass die Bindemittelerhärtung, die mit einer Wassereinlagerung/Hydratation verbunden ist, gestört wird, so dass der Festmörtel eine geringere Festigkeit aufweist. Aus den genannten Gründen ist besonders auf stark saugfähigen Untergründen vor dem Auftrag der Beschichtung oder des Mörtels ein Vornässen oder eine Grundierung, z.B. Aufbrennsperre, notwendig, um ein Aufbrennen zu vermeiden.

Aufbrennsperre

Grundierung für stark saugende Untergründe, um ein Aufbrennen, eine gestörte Filmbildung bei organisch gebundenen Materialien bzw. eine gestörte Erhärtung bei mineralisch gebundenen Materialien, zu verhindern.

Aufdämmen/ Aufdoppeln 

Verfahren zur Instandsetzung bzw. Ertüchti­gung bestehender, stark geschädigter oder wärmeschutztechnisch veralteter Wärme­dämm-Verbundsysteme (WDVS). Hierbei wird ein neues Wärmedämm-Verbundsystem auf ein bestehendes WDVS aufgebracht. Dabei ist zu beachten, dass das neue WDVS eine abZ (allgemeine bauaufsichtliche Zulassung) speziell für den Fall der Aufdopplung besitzen muss.

Aufkämmen

Durch das horizontale Aufkämmen von Putzlagen wird deren Oberfläche vergrößert und je nach verwendetem Werkzeug auch eine Verzahnung mit der nachfolgenden Putzlage erzeugt. Das Aufkämen findet im plastischen Zustand des bereits angesteiften Putzes statt. Als Werkzeuge dienen z.B. ein harter Straßenbesen oder ein Putzkamm. Beim Aufkämmen mit einem Straßenbesen wird auch eine mögliche Sinterhaut entfernt.

Aufquasten

Aufquasten ist der umgangssprachliche Ausdruck für das Applizieren eines Produktes mit einem Quast. Oftmals werden z.B. minera­lische Dichtschlämme mit einem Quast mehrlagig im Sockelbereich als Feuchteschutz für den Sockelputz aufgetragen.

Aufrauen

Kalk-Zementgrundputze werden bei mehrlagiger Verarbeitung am Folgetag mit einem Gitterrabot aufgeraut. Dies dient zum Entfernen der Sinterhaut und zum Erreichen einer gleichmäßig saugenden, griffigen und ebenen Putzoberfläche. Damit wird der Grundputz für das Aufbringen der nachfolgenden Putzlage, wie z.B. eine Filzlage vorbereitet. Auch mit anderen Werkzeugen wie z.B. mit einem Straßenbesen können angesteifte Kalk-Zementputze horizontal aufgeraut werden. Die Herstellung einer verbesserten Ebenheit ist mit dem Straßenbesen jedoch nicht möglich.

Ausblutungen

Das Sichtbarwerden von (löslichen) Bestandteilen aus dem Untergrund, aus einer vorhergehenden Beschichtung oder von färbenden Bestandteilen, werden als Ausblutungen bezeichnet. Beispiele hierfür sind Rost, Lignin, Teer, Bitumen, Öl oder Nikotin. Verhindert werden kann ein Ausbluten durch das Aufbringen eines geeigneten Absperrmittels, Isolier- oder Sperrgrundes. Wichtig hierbei ist, dass ein porenfreier Film gebildet wird und das applizierte Mittel nach der Erhärtung nicht wasserlöslich ist.

Ausblühungen

Die Kristallisation gelöster wasserlöslicher Stoffe, z.B. von freien Salzen und/ oder freiem Kalk, an der Oberfläche von Bauteilen wie z.B. Mauerwerk, Unterputzen, Oberputzen oder sonstigen Beschichtungen werden als Ausblühungen bezeichnet.

Ausgleichsputz

Ein Ausgleichsputz dient zum Ausgleich von unebenen Untergründen. Besonders bei hohen geforderten Qualitätsstufen – nur gültig für Innenwandflächen – müssen Ausgleichs­putze als Grundlage aufgebracht werden, damit die Folge- oder Deckbeschichtung in gleichbleibenden Schichtdicken aufgebracht werden können. Auch vor dem Kleben von Dämmplatten z.B. bei einer WDVS-Ausführung können bei besonders unebenen und nicht maßgerechten Untergründen Ausgleichsputze erforderlich werden.

Auslaugungen Kalk

Kalkauslaugungen sind weißlich bis leicht gräuliche Ablagerungen auf mineralischen Untergründen, z.B. Sichtmauerwerk. Im Unterschied zu Kalkaussinterungen entstehen Kalkauslaugungen überwiegend an Neubauten. Das noch nicht carbonatisierte Calciumhydroxid aus dem Fugen- oder Mauermörtel wird durch eindringendes Wasser ausgelaugt. Es ist im Gegensatz zu Salzen nur schwer löslich, daher entsteht eine Kalk-Suspension. Diese Suspension tritt an Fehlstellen der Fugen aus und läuft über das Mauerwerk oder andere Bauteile ab. Dort carbonatisiert das Caciumhydroxid durch Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre. Nachdem das Wasser verdunstet ist, bleiben Ablagerungen zurück, deren Hauptbestandteil Calciumcarbonat ist, man spricht dabei auch von „Kalkfahnen“ oder Kalkläufern.

Außendämmung

Eine Außendämmung ist eine auf die Außenseite eines Bauwerks aufgebrachte und dort ggf. befestigte Wärmedämmschicht aus Wärmedämmstoffen, die mit einer Schluss­beschichtung versehen werden, z.B Putzbe­schichtung, Riemchen- oder Naturstein­bekleidung. Wird die Wärmedämmschicht in Form von Dämmplatten aufgebracht, handelt es sich um ein WDVS, bei einem Dämmputz wird beispielsweise von einem Außendämm­system gesprochen.

Außenputz

Ein Außenputz erfüllt mehrere Funktionen bei einem Bauwerk. Neben der Hauptaufgabe des Witterungs- und Feuchteschutzes der Außenwände, übernimmt der Außenputz noch weitere Aufgaben. Hierzu zählen Anforderungen an die Gestaltung, sowie ggf. Anforderungen an weitere bauphysikalische Eigenschaften, wie z.B. Dämmung Wärmedämmputz. Die Ausführung von Außenputzen ist in Deutschland in der DIN 13914-1 und der nationalen Ergänzungsnorm der DIN 18550-1 geregelt. Die Anforderung an Grundlagen und Planung sind in der europäischen Putznorm DIN EN 998-1 festgelegt. Außenputze müssen in Deutschland gemäß der DIN 4108-3 für eine Schlagregen­bean­spruchung geeignet sein. Dies wird durch eine wasserhemmende oder wasserabweisende Ausrüstung des Putzes erreicht. Außenputze sollten erst dann fertiggestellt werden, wenn Innenputz- und Estricharbeiten ausgeführt und ausgetrocknet sind.

alkalifest

äquivalenter Wärmedurchgangskoeffizient

Spezieller Wärmedurchgangskoeffizient von Bauteilen, wie z.B. Fenster, der neben den Wärmeverlusten durch den Wärmedurchgang auch die Wärmegewinne durch die Sonneneinstrahlung in der Heizperiode berücksichtigt. Diese solaren Wärmegewinne sind z.B. beim Fenster abhängig von der Ausrichtung nach der Himmelsrichtung, dem Einstrahlungswinkel der Sonne und dem Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung.

„atmungsaktiv“

B

BFS-Merkblätter

Merkblätter, die vom Bundesausschuss für Farbe und Sachwertschutz („BFS“) zu übergeordneten Themen des Maler- und Lackiererhandwerks herausgegeben werden und zum anerkannten Stand der Technik gehören.

Baualtersklassen

Die Baualtersklassen wurden im Rahmen des Bauschadensberichtes der Bundesregierung sowie weiterer, darauf aufbauender For­schungs­berichte eingeführt. Da die vorhandene Bausubstanz in Bezug auf ihr Alter, ihre Konstruktion und die verwendeten Materialien sowie regionaler Einflüsse sehr unterschiedlich gewertet werden muss und unterschiedlich stark geschädigt ist, wurde die Bausubstanz nach dem Baualter eingruppiert. Die Eingruppierung erfolgt für Gebäude, die bis 1918 errichtet wurden, sowie für den Zeitraum 1919 bis 1948, 1949 bis 1970, 1971 bis 1990 sowie für Gebäude, die nach 1990 errichtet wurden.

Bauaufsichtsbehörden

Verwaltungsbehörden, die das öffentliche Baurecht vollziehen. Zu ihren Aufgaben gehört die Erteilung von Baugenehmigungen sowie die Gefahrenabwehr im Bereich des öffentlichen Baurechts.

Baufeuchte

In den Bauteilen (Wände, Decken, usw.) und deren weiteren Beschichtungen/ Beklei­dungen (Putze, Estriche, usw.) aufgrund der technologisch bedingten Zugabe von Wasser und aufgrund von in Niederschlägen/ Nebel oder im Baugrund enthaltener Feuchtigkeit, die nach Fertigstellung des Gebäudes austrocknet.

Bauphysik

Die Bauphysik ist eine Anwendung der Physik und ihrer Gesetzmäßigkeiten auf Bauwerke und setzt sich mit ihren physikalischen Phänomenen auseinander. Schwerpunktmäßig werden hierbei Wärme in Form von z.B. Wärmeleitung, Wärmestrahlung, Wärmedämmung, Wärmeschutz und dgl., Feuchtigkeit in Bezug auf z.B. Wasserdampfdiffusion, Feuchtetransporte, Kondensation und dgl. und der Schall- und Brandschutz berücksichtigt. Die Materialbe­schaffenheit und die Eigenschaften von Baustoffen werden in der Baustoffkunde und Bauchemie behandelt. Aus der Bauphysik ist die Bauwerks­diagnostik hervorgegangen, in der diese Zusammenhänge untersucht und Ursachen für Schadensmechanismen abgeleitet werden.

Bauproduktengesetz

Instrument zur Harmonisierung technischer Regeln und zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten der EU über Bauprodukte. Seit 1. Juli 2013 ist hierfür die Bauproduktenverordnung (BauPVO) in allen Mitgliedstaaten der EU gültig. Die BauPVO ersetzt die vorher in Deutschland geltende Bauprodukten-Richtlinie.

Bauproduktenverordnung (BauPVO)

Die BauPVO regelt die Angaben der Leistungen von Bauprodukten gemäß harmonisierten Regelungen, wie z.B. harmonisierte europäische Normen (DIN EN) und sie legt die Verwendung von CE-Kennzeichnungen fest. Diese Leistungen werden in einem Dokument, der Leistungs­erklärung, dargestellt. Weiterhin werden die Bedingungen für das Inverkehrbringen von Bauprodukten geregelt. Die BauPVO ist seit dem 1. Juli 2013 in allen Mitgliedstaaten der EU gültig und ersetzt die vorher geltende Bauproduktenrichtlinie (BPR).

Bauregelliste

Ehemals vom Deutschen Institut für Bau­technik DIBt herausgegebene Listen, in denen die Anforderungen, Anwendungen und Überwachungen bestimmter Bauprodukte beschrieben („geregelt“) wurden. Nach dem europäischen Grundsatzurteil, dass europäisch und national nicht doppelte Anforderungen („Regelungen“) an Baupro­dukte gestellt werden dürfen, wurde die Bauregelliste zurückgezogen und durch die MVVTB „Muster Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen“ ersetzt und mittlerweile in allen Bundesländern in die jeweils gültigen Landesbauordnungen („LBO“) umgesetzt.

bauschädliche Salze

Salze verursachen Schäden und können Bauwerke gefährden. Die wichtigsten bauschäd­lichen Salze sind Sulfate, Chloride und Nitrate. Salze sind in unterschiedlichen Konzentrationen natürlich bedingt in mineralischen Baustoffen enthalten, z.B. im Mauerwerk, in den Steinen sowie im Putz- bzw. Mauermörtel. Weiterhin können Salze auch von außen in das Bauteil eingetragen werden, z.B. Verbindungen aus dem Erdreich oder durch Luftverschmutzung, den Einsatz von Streusalz oder Düngemitteln. Durch eindringende Feuchtigkeit können Salze von außen in gelöster Form in das Bauteil eingetragen werden. Verbleibt die Feuchtigkeit lange im Bauteil und wirkt auf die mineralischen Baustoffe ein, können die in den Baustoffen befindlichen Salze gelöst werden. Die so eingetragenen bzw. gelösten Salze werden kapillar mit der Feuchtigkeit zur Bauteiloberfläche transportiert, wo die Feuchtigkeit in den oberflächennahen Poren verdunstet und die Salze auskristallisieren. Die Kristallisation ist mit einer Volumenvergrößerung verbunden, wodurch Druckspannungen im Baustoff entstehen, die das Materialgefüge zerstören und zu Rissen und Abplatzungen führen. Eine Sanierung des geschädigten Putzsystems kann z.B. mit einem Sanierputz erfolgen, dabei sind flankierende Maßnahmen wie eine Vertikal­isolierung oder Horizontalisolierung des Mauerwerks zu beachten.

Baustoffklassen

Die Baustoffklassen dienen der Einteilung von Baustoffen hinsichtlich ihrer Brennbarkeit bzw. ihres Brandverhaltens nach DIN 4102-1. Ihre Kennzeichnung erfolgt durch die Buchstaben A und B und durch die Zahlen 1 bis 3.

  • A = nichtbrennbare Baustoffe
  • A1 = nichtbrennbar ohne brennbare Bestandteile
  • A2 = nichtbrennbar mit einem geringen Anteil brennbarer Bestandteile
     
  • B = brennbare Baustoffe
  • B1 = schwerentflammbar
  • B2 = normalentflammbar
  • B3 = leichtentflammbar (bauaufsichtlich als Baustoff nicht verwendbar)
     

Bis zur Einstufung B1 gelten die Baustoffe als selbstverlöschend, wenn die Brandursache entfällt, bei B2 und B3 wird der Brand durch das Material selbst aufrechterhalten. Im Zuge der europäischen Harmonisierung werden die Baustoffe nach DIN EN 13501-1 in die Euroklassen A bis E bzw. F klassifiziert.

bauwerksbedingte Risse

Bauteile unterliegen entsprechenden Lage-, Form- oder Volumenveränderungen, die eine Rissbildung in der Konstruktion und schließ­lich auch in der Oberflächen­schicht zur Folge haben können. Verformungen dieser Art sind z. B. das Durchbiegen von Decken und Unterzügen, Längenänderungen von Betonteilen, Baugrund- bzw. Fundament­setzungen sowie Schwind-, Kriech- und Temperaturverformungen tragender Wände und Stützen. Dementsprechend haben bauwerks- oder konstruktionsbedingte Risse ihre Ursachen in der Baukonstruktion sowie im Putzuntergrund. In Folge dessen werden diese Risse häufig auch als statische Risse bezeichnet.

Befestigungsmittel 

Komponenten oder Zubehörteile wie Dübel, Halte- und Verbindungsschienen zur dauerhaft funktionssicheren Befestigung von z.B. Dämmplatten am Untergrund.

Beiputzarbeiten

Unter Beiputzarbeiten versteht man partielle Putzarbeiten, bei denen z.B. Fehlstellen im Putz beigeputzt werden, um diese zu schließen. Beiputzarbeiten finden klassisch auch nach dem Einbau von Fenstern statt. Hier wird der partiell fehlende Putz an ein Fenster oder einen Türrahmen ergänzt, um eine durchgehende Putzlage zu erhalten.

Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit

Der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit ist der maßgebende Zahlenwert für die Eigenschaft der Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes, der in Deutschland für viele bauphysi­kalische Berechnungen, wie z. B. für den Wärmeschutznachweis gemäß EnEV, angewendet werden muss. Es darf nicht der Nennwert der Wärmeleitfähigkeit verwendet werden. Der Bemessungswert wird mit einem definierten Sicherheitszuschlag gemäß DIN 4108-4:2013-02 aus dem Nennwert oder dem Grenzwert der Wärmeleitfähigkeit abgeleitet bzw. gemäß DIN 4108-4:2017-03 zukünftig nur noch vom Nennwert abgeleitet.

Benetzbarkeit

Benetzbarkeit ist die Eigenschaft einer Festkörperfläche, ob sie sich hydrophob (wasserabweisend) oder hydrophil (wasseran­ziehend) gegenüber einer Benetzung mit einer Flüssigkeit (Wasser) verhält. Wie diese Eigenschaft zu bewerten ist, hängt vom Benetzungswinkel ab.

Benetzung

Die Benetzung ist ein Verhalten, das die Ausbreitung von Flüssigkeiten, i.d.R. Wasser, auf einer Oberfläche/ Baustoffoberfläche beschreibt. Ursächlich hierfür sind die Adhäsion und ihre zwischen­molekularen Adhäsionskräfte zwischen zwei verschiedenen Stoffen und die Kohäsionskräfte innerhalb der Flüssigkeit. Im Zusammenhang mit der Benetzung werden auch Begriffe wie Benetzungswinkel, Randwinkel, Abperleffekt, hydrophob oder hydrophil sowie Oberflächen­spannungen verwendet. Kann kein Benetzungswinkel nachgewiesen werden (Null) liegt eine komplette Benetzung vor. Bei einem Benetzungswinkel von < 90° spricht man von hydrophilen (wasseranziehenden) Oberflächen, bei ≥ 90° liegen hydrophobe (wasserabweisende) Oberflächen vor.

Benetzungsmittel

Benetzungsmittel werden eingesetzt, um die Benetzung oder Benetzbarkeit von Oberflächen zu erhöhen. Bei wasserab­weisenden Oberflächen werden Benetzungs­mittel eingesetzt, damit ein Kontakt zwischen Baustoffen (feste Phase) und Wasser (flüssige Phase) besteht. Dies wird durch eine Redu­zierung der sogenannten Oberflächen­spannung erzielt. Im Gegensatz dazu werden z.B. Hydrophobierungsmittel eingesetzt, um die Oberflächen­spannung zu erhöhen und infolge dessen die Oberflächen wasser­abweisend auszubilden.

Benetzungswinkel

Der Benetzungswinkel oder auch Kontakt­winkel von Flüssigkeiten auf einer Oberfläche ist von den Oberflächen­spannungen abhängig. Er wird von dem Verhältnis zwischen den Kohäsionskräften innerhalb des Tropfens und den Adhäsionskräften gegenüber der Oberfläche beeinflusst. Dies führt u.a. dazu, dass ein Wassertropfen in Schwerelosigkeit die Form einer Kugel annimmt. Wenn nun ein Wassertropfen auf die Oberfläche eines Baustoffes trifft, findet eine Wechselwirkung von Kohäsions- und Adhäsionskräften zwischen den beiden Oberflächen statt. Abhängig von der Kraft, die überwiegt, stellt sich eine spezifische Form des Tropfens auf der Baustoffoberfläche ein. Diese Form kann durch einen Winkel beschrieben werden, der sich zwischen der Oberfläche des Tropfens und dem Baustoff bildet und als Benetzungswinkel bezeichnet wird. Anhand von diesem Winkel kann dann eine Aussage zur Benetzung bzw. Benetzbarkeit der Oberfläche erfolgen.

beruhigte Risse

Sind Risse in einem Bauteil oder Baukon­struktion, die sich dynamisch nicht mehr verändern und „zur Ruhe“ gekommen sind. Messen kann man die Rissberuhigung mit speziellen Rissmonitoren oder im einfachsten Fall mit einer Gipsmarke oder Gipsplombe.

Beschichtungsstoff-Typ

Besenputz

Besenputz ist ein in der Umgangssprache gebräuchliches Wort für einen Besenstrich-Putz. Besenstrich und Kammzug sind aus der Baugeschichte bekannte Techniken, um die Oberfläche von Putz zu gestalten. Beim Besenstrich wird mit einem Besen die Oberfläche des Putzes aufgekämmt und verleiht der Oberfläche somit eine rillenartige Oberflächenstruktur. Der Besenstrich kann waagrecht, vertikal oder wellenförmig ausgeführt werden und verleiht der Putzober­fläche so eine individuelle Hand­schrift.

Besenschlagputz

Ähnlich wie beim Besenstrich wird mit einem Besen als Gestaltungswerkzeug die Oberfläche des Putzes bearbeitet, um eine spezielle Oberflächenoptik zu erreichen. Dabei werden, wie im Namen erwähnt, spezielle Schlagtechniken mit dem Besen auf die frische Putzoberfläche durchgeführt.

Besenwurfputz

Der Besenwurfputz ist eine Technik, um Kalkmörtel- oder Kalkzementputz aufzutragen. Handwerker nutzten sie schon im 18. Jahrhundert und warfen mittels eines Besens den Putzmörtel an die Wand, um eine spezielle Putzstruktur zu erreichen. Später wurde der Besen von der Putzleier oder Putzhexe abgelöst. Bei der Putzhexe handelt es sich um ein Werkzeug, welches mit Hilfe einer kurbelbetriebenen rotierenden Bürste, den eingebrachten Kalkputz an die Wand befördert. Heute treten moderne Maschinen wie die Förderpumpe anstelle von Besen und Leier.

Der Besenwurfputz basiert traditionell auf einem kalkgebundenen Mörtel, dem gröbere Körnungen bis etwa 4 mm Durchmesser zugegeben werden können. Zur Erhöhung der Oberflächenfestigkeit und zur Steuerung eines gleichmäßigen Erhärtungsverlaufs werden dem Mörtel auch hydraulische Bindemittel, wie Weißzement, zugegeben. In modernen Bauausführungen findet diese Struktur nur noch untergeordnet eine Anwendung.

Besenzugputz

Besenstrich, siehe: Besenputz 

Bewegungsfugen

Bewegungsfugen oder auch Dehn- bzw. Raumfugen genannt, unterteilen Bauwerke/ Bauteile in kleinere Abschnitte. Die Fugen müssen den jeweiligen Bauabschnitten einen gewissen Spielraum bieten, damit sie sich unabhängig voneinander dehnen („bewegen“) können. Die Bewegungen der Bauteile können durch innere oder äußere Einflussfaktoren hervorgerufen werden. Dadurch wird die maximale Dehnung des gesamten Bauwerks/ Bauteils auf die einzelnen Abschnitte aufgeteilt und somit fällt sie je Fuge deutlich geringer aus. Fugen mit zu erwartender großer Dehnung oder witterungsausgesetzte Fugen, müssen mit Dehnfugenbändern oder Dehnfugenprofilen niederschlagssicher abgedichtet werden. Bewegungsfugen dürfen nicht überarbeitet oder überputzt werden.

Bewehrung/ Armierung

bewertete Veränderung (Verbesserung) der Schalldämmung einer Außenwand durch ein WDVS Korrekturwert ∆R w,R

Korrekturwert in dB für die Änderung des Schalldämm-Maßes einer Massivwand durch den Einfluss einer Bekleidung, z. B. WDVS, und hier im Einzelnen abhängig vom Klebe­flächenanteil, der Dübelanzahl und der Resonanzfrequenz der gesamten Wandkon­struktion.

bewertetes Schalldämm-Maß R' w,R,0

Das Schalldämm-Maß R‘ w,R,0 ist die Kenngröße für die Luftschall-Dämmung einer einschaligen, biegefesten Außenwand in Abhängigkeit von der flächenbezogenen Masse m‘ gemäß Beiblatt 1 zu DIN 4109 ohne Berücksichtigung eines WDVS oder des Einflusses von Fenster oder Türen in der Einheit Dezibel (dB).

Bewetterung

Bewetterung wird die Bewitterungsprüfung von Beschichtungen im Freien unter natür­lichen Klimabedingungen genannt. Diese Prüfung kann aufgrund des Standortes unterschiedlich durchgeführt werden, z.B. auf dem Land, in Meeresnähe mit Seeklima und Salzbelastung, im Industriegebiet mit einer „sauren“ Atmosphäre oder im Hochgebirge mit einem hohen UV-Anteil und großen Temperaturwechseln.

Biegezugfestigkeit

Biegezug ist eine Beanspruchung durch Zugspannungen, verursacht durch Biege­momente. Die Biegezugfestigkeit wird an Prüfkörpern, deren Länge gegenüber den Querschnittsabmessungen groß ist, ermittelt. Bei Biegezugprüfungen z.B. für mineralische Mörtel wird ein Prüfkörper mit den Quer­schnitts­abmessungen von 4 x 4 cm und einer Länge von 16 cm auf zwei Auflager gelegt und anschließend mit einer mittigen Einzelkraft unter Laststeigerung bis zum Bruch beaufschlagt. Aus der Bruchlast, der Seitenlänge des Querschnitts vom Prüfkörper und dem Abstand der Auflager errechnet sich dann die Biegezugfestigkeit.

Bindemittel

Bindemittel sind Stoffe, mit denen die verschie­denen Komponenten eines Materials (z.B. Zuschlagstoffe, Füllstoffe, Pigmente etc.) zusammengehalten werden bzw. miteinander verbunden werden. Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen den mineralischen Bindemitteln wie z. B. Zement und Kalkhydrat sowie den organischen Bindemitteln wie z.B. Kunststoff-Dispersionen. Das Abbinden bzw. Erhärten erfolgt dann physikalisch oder chemisch.

Biofilm

Ein Biofilm beschreibt eine Anhäufung von Mikroorganismen, die in einer Art Schleim­schicht die Oberfläche von Baustoffen besiedeln. Diese Schicht aus Kohlenhydraten, Lipiden, Nukleinsäuren und Proteinen stellt den Schutz von Mikroorganismen gegen äußere Angriffe wie Trockenheit oder auch Biozide dar. Wenn eine Baustoffoberfläche durch einen Biofilm überzogen ist, verändern sich in der Regel auch die Eigenschaften der Oberflächen, so z.B. die Wasserdampfdiffusion oder auch das hygroskopische Verhalten. Außerdem muss beachtet werden, dass derartige Baustoff­oberflächen im Rahmen einer Sanierung schwieriger mit Bioziden behandelt werden können.

Biokorrosion

Die Biokorrosion ist im Gegensatz zum sogenannten Biofouling ein chemischer Vorgang. Hierbei wird durch Mikroorganismen eine Veränderung an der Struktur und der Stabilität des Baustoffes verursacht. Der Begriff beschreibt die korrosive Wirkung der organischen und anorganischen Säuren auf die Bindemittelstruktur von Baustoffen, die durch die Ausscheidung bzw. den Stoff­wechsel­prozess von Mikroorganismen entstehen. Das Wirken der Biokorrosion ist an Beton- und Natursteinbauten bereits ausgiebig nachgewiesen und publiziert worden. Organische Bau- und Dämmstoffe, wie Holz, Papier oder Kork, aber auch polymere Kunststoffe und Schäume, unterliegen überwiegend einem direkten enzymatischen Angriff. Hierbei kommt es insbesondere durch Pilze zu nachhaltigen Strukturveränderungen. Diese Veränderungen konnten auch an speziellen Werkstoffen wie Verbundmaterialien, Dichtungs- und Isoliermassen, Korrosionsinhibitoren und Beschichtungen beobachtet werden. Der Biokorrosion geht häufig die Bildung eines Biofilms und daraus resultierend das Biofouling voraus.

Biozide

Wörtlich übersetzt heißt biozid „das Leben abtöten”. Wenn ein Produkt biozid eingestellt oder ausgerüstet ist, wird damit eine hohe Resistenz gegenüber mikrobiologischen Einwirkungen erzielt bzw. gewünscht. Biozid ist hierbei der Oberbegriff für eine algizide, fungizide, bakterizide, herbizide oder insektizide Einstellung. Die Biozid-Richtlinie definiert derartige Produkte als Wirkstoffe und Zubereitungen, die einen oder mehrere Wirkstoffe enthalten, die dazu bestimmt sind, auf chemischem oder biologischem Weg Schadorganismen zu zerstören, abzu­schrecken oder unschädlich zu machen, Schäden durch sie zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen.

Bitumen

Bitumen wird durch Vakuumdestillation aus Erdöl gewonnen. Es ist schwarz, zähflüssig bis hart, infolge Temperatureinwirkung thermo­plastisch, abdichtend und in Wasser praktisch unlöslich. Weiterhin weist Bitumen gegenüber anderen chemischen Substanzen wie Salzen, Mineralsäuren und Alkalien einen sehr hohen Widerstand auf. Nur gegenüber ähnlich basierten Stoffen ist Bitumen empfindlich, wie z.B. ÖL, Benzin und Lösemittel. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Bitumen in vielen Abdichtungsprodukten zum Schutz von Bauteilen gegen Wasser eingesetzt, z. B. Bitumen­dachbahnen, Bitumendickbeschichtung und Bitumen­anstriche. Bitumen ist nicht mit Teer zu verwechseln.

Bitumendickbeschichtung PMBC (alt KMB) 

Abgekürzt PMBC (Polymer-Modified-Bitumenous-Coating), alt KMB (Kunststoff-Modifizierte Bitumendickbeschichtung). Bitumendickbeschichtungen dienen vorrangig der Abdichtung von Fundamenten und Sockel gegen Feuchtigkeit und Wasser.

Blasenbildung

Blasenbildung ist in der Regel auf eine ungenügende Diffusionsfähigkeit/ Wasserdampfdurchlässigkeit von Beschichtungen zurück zu führen. Die Entste­hung wird von einem örtlich begrenzten Haftungsverlust und einem dadurch bedingten Abheben/ Aufwölben der betreffenden Beschich­tung vom Untergrund in Form von Blasen hervorgerufen, die oft mit kondensiertem Wasser gefüllt sind.

Blähglas

Blähglas wird aus geschmolzenem Glas (recyceltem Altglas), das aufgeschäumt wird hergestellt. Durch den Herstellungsprozess erhält es die Form von rundlichen Körnern, die aus vielen kleinen gasgefüllten Poren bestehen. Das so entstandene Granulat besitzt eine geschlossene Gitterstruktur. Blähglas wird aufgrund seiner guten Eigenschaften als Wärmedämmschüttung und als Leichtzuschlag u.a. in Leichtputzen, Leichtmauermörteln, Leichtbeton, Wärmedämmplatten und Putzträgerplatten eingesetzt. Es ist sehr leicht, trotzdem druckfest, wärmedämmend, alkalibeständig, nicht brennbar und wird von Nagetieren, Schädlingen und Pilzen nicht angegriffen. Blähglas ist nicht mit Schaumglas zu verwechseln.

Blähton

Blähton wird aus gemahlenem, granulierten kalkarmen Ton mit homogen verteilten organischen Bestandteilen bei ca. 1150 °C im Drehrohrofen gebrannt. Die organischen Bestandteile im Granulat verbrennen dabei und das durch das Verbrennen entstehende Kohlendioxid bläht die Körner kugelförmig auf. Das Blähtonkorn besitzt viele in sich geschlossene Poren und eine feste verschmolzene (gesinterte) Oberfläche. Blähton wird aufgrund seiner guten Eigenschaften als Wärmedämmschüttung und als Leichtzuschlag u.a. in Leichtputzen, Leichtmauermörteln, Mauersteinen, Leichtbeton, Wärmedämmplatten und im massiven Systembau (Wandfertigteile) eingesetzt. Es ist sehr leicht, trotzdem druckfest, wärmedämmend, nicht brennbar und wird von Nagetieren, Schädlingen und Pilzen nicht angegriffen.

Bordüre

Eine Bordüre (von frz. bordure) oder Borte ist eine verzierte Kante oder ein Geweberand an Fliesen, Stoffen Kleidungsstücken, Teppichen, Polstermöbeln oder in der Raumausstattung. Bei der Fassadengestaltung mit Putzmörtel können Bänder aus Putzmörtel ausgeführt werden, die optisch Putzflächen einrahmen, also eine Bordüre bilden.

Bosse

Die Bosse (von mittelhochdeutsch bozen für „schlagen“) ist im Bauwesen das überste­hende Material eines Natursteines innerhalb einer Mauer. Die Herstellung der Quader in der Bearbeitung von Natursteinoberflächen wird als Bossieren bezeichnet. Ein Bossenwerk oder Rustika (von lateinisch ländlich) ist ein Mauerwerk aus Steinquadern, deren Stirnseite nur grob behauen (bossiert) ist. Beim hochmittelalterlichen Burgenbau, wo die Bossen häufig mit einem Randschlag, einer rundum gleichmäßig bearbeiteten Kante, versehen sind, werden diese Steine Buckel­quader genannt. Bossen können auch an einer Fassade mit Hilfe eines Bossenputzes hergestellt werden.

Bossengewebe

Formteil aus alkaliresistentem Glasfasergewebe zur Ausbildung von Bossenputz.

Bossengewebe können bereits vorkonfektioniert mit unterschiedlichen Ausführungen und Größen der Bossennuten bezogen werden.

Bossennut

Vertiefung zwischen zwei Bossen. Bossennuten können unterschiedliche Formen aufweisen. Typischerweise werden die Vertiefungsnuten rund, dreieckig oder quadratisch ausgeführt.

Bossenprofil

Putzprofil, z.B. aus Edelstahl, zur Herstellung von Bossenputz bzw. Bossen. Die Profile werden vor der Grundputzausführung gesetzt und im Zuge der Grundputzerstellung vollständig mit Grundputz ausgefüllt. Der Frischmörtel wird anschließend z.B. mit einer Blechschablone aus den Fugen zwischen den Bossenprofilen entfernt. Dadurch erhält der Putz eine Bossenoptik. Ebenfalls ist es möglich, die Fugen des erhärteten Putzmörtels mit speziell geformten Werkzeugen nachträglich auszukratzen.

Bossenputz

Bei dieser Putzart handelt es sich um eine Nachbildung von behauenen Naturstein­quadern. Beim Bossenputz werden in den Glattputz senkrechte und waagrechte Strukturen eingearbeitet, die den Anschein erwecken, dass es sich um eine massives Natursteinmauerwerk handelt. Die Oberfläche des Glattputzes kann entsprechend dem Natursteinvorbild strukturiert werden. Der Bossenputz wird an Fassaden hauptsächlich in den unteren Stockwerksbereichen angebracht. Die Bossierung kann durch einfaches Ritzen der frischen Putzoberfläche vorgenommen werden oder durch Einbau von Bossenprofilen oder Holzlatten, die nach dem Erhärten des Putzes wieder entfernt werden.

Bossierung

siehe: Bosse 

Brandenburger Putz

Deckputz, welcher nach einer regional angewandten Art strukturiert wird.

Brandklassen

Brandriegel

Als Brandriegel oder „Bauchbinde“ werden aus Brandschutzgründen im WDVS mit EPS-Dämmplatten integrierte umlaufende 20 cm hohe Dämmstoffstreifen aus Mineralwolle, i.d.R. Steinwolle, bezeichnet. Sehr häufig wird hierfür eine Steinwolle-Lamellendämmplatte verwendet, aber auch entsprechende Steinwolle-Putzträgerplatten können eingesetzt werden. Je nach Gebäudeklasse oder gewünschter bzw. gemäß Brandschutz­vorschriften verlangter Brand­klasse des WDV-Systems können bzw. müssen Brand­riegel angeordnet werden. Durch die Anordnung der Brandriegel wird das WDVS mit EPS in die Brandklasse B1 (schwer entflammbar) eingestuft. Für die Anordnung des Brandriegels gibt es bestimmte Vorschrif­ten, die in den Systemzulassungen und in der Brandschutz-Info Nr. 6 vom VDPM (Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.) beschrieben sind.

Brandschutz

Der bauliche Brandschutz als Bestandteil des Bauordnungsrechts umfasst alle Maßnahmen der Vorbeugung der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch sowie der Rettung von Menschen und Tieren im Brandfall. Nach dem Brandverhalten werden Baustoffe in Baustoff- oder Euroklassen und Bauteile in Feuerwiderstandsklassen eingeteilt.

Brandschutzputz

Als Brandschutzputz werden bestimmte Baustoffe bezeichnet, die auf Grund ihrer Zusammensetzung und Inhaltsstoffe das Brandverhalten von Baustoffen verbessern und die Feuerwiderstandsklasse von Bauteilen erhöht. In einem Brandfall verzögern die Brandschutzputze die Weiterleitung der Temperatur an andere Bauteile um einen gewissen Zeitraum.

Brandwände

Wände in Gebäuden zur Trennung oder Abgrenzung von Brandabschnitten. Bis zur Fassade durchgehende Brandwände müssen im Allgemeinen mit nichtbrennbaren Baustoffen überbrückt werden.

Buntsteinputz

Eine besonders dekorative Variante des Kunstharzputzes, die außen vor allem auf Sockelflächen Verwendung findet. Der „Multicolor“-Effekt wird ohne Pigmente und Füllstoffe, ausschließlich durch naturfarbige Marmorkörnungen, eingefärbte Quarzkörner oder natürlichen Körnungen unterschiedlicher Färbung, erzeugt.

Buttering-Floating-Verfahren

Das Buttering-Floating-Verfahren bzw. Floating-Buttering-Verfahren wird auch als kombiniertes Verfahren bezeichnet, da hierbei zwei Verlegearten, das Buttering- und das Floating-Verfahren, miteinander kombiniert werden. Es handelt sich um eine spezielle Form des Klebemörtelauftrags, die z.B. bei Fliesen, Naturstein, keramischen Beklei­dungen, Fassadenprofilen, Dämmplatten usw. zum Einsatz kommt. Hierbei wird der Dünnbettmörtel/ Kleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der anzubringenden Materialien aufgebracht. Mit dem Buttering-Floating-Verfahren kann so ein nahezu hohlraumfreies Kleberbett und eine vollflächige Bettung großformatiger Beläge erzielt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass auf dem Untergrund und auf der Belagsrückseite der Kleber in der gleichen Richtung aufgezahnt wird. Nur so kann die Luft beim Andrücken/ Anklopfen des Belags optimal entweichen.

„Bauchbinde“

siehe: Brandriegel 

C

CE-Kennzeichnung

Das Kürzel CE steht für „Conformité Européenne“. Es handelt sich dabei um eine Kennzeichnung nach EU-Recht für die Übereinstimmung von Produkten mit europäischen harmonisierten Herstellungs­normen. Sie ist kein Gütesiegel oder Qualitätszeichen. Die CE-Kennzeichnung wurde vorrangig geschaffen, um im freien Warenverkehr für den Endverbraucher sichere Produkte innerhalb des europäischen Binnenmarktes zu gewährleisten. Der Hersteller erklärt in Eigenverantwortung durch das Anbringen des CE-Kennzeichnens auf seinen Produkten, dass diese den geltenden europäischen Richtlinien und Gesetzen entsprechen und dem vorgeschriebenen Konformitäts­bewertungsverfahren unterzogen wurden, ggf. durch eine benannte Stelle. Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung eines Produktes ist, dass der Hersteller zusätzlich eine Leistungserklärung erstellen muss. Bei Baustoffen, wie z.B. Mauermörtel, Putze, Fliesenkleber, usw. enthalten das CE-Kennzeichen und die Leistungserklärung wichtige technische Kennwerte zu dem jeweiligen Produkt. Eine CE-Kennzeichnung kann nur auf Grundlage einer harmonisierten europäischen Norm, die in dem jeweiligen Mitgliedsstaat der EU rechtsverbindlich eingeführt sein muss, erfolgen.

CEN

CEN ist das Europäische Komitee für Normung (französisch: Comité Européen de Normalisation). CEN ist die offiziell anerkannte Normungsorganisation für alle Bereiche außer Elektrotechnik und Telekommunikation. Die harmonisierten europäischen Normen (hEN) werden auf europäischer Ebene die beste­henden nationalen Normen, wie z.B. die DIN-Normen in Deutschland, ablösen. Dadurch wird langfristig erreicht, dass alle genormten und auf europäischer Ebene harmonisierten Produkte den gleichen Bedingungen unterliegen und dann in allen europäischen Ländern entsprechend akzeptiert werden müssen. Unterschiedliche Bewertungen aufgrund nationaler Normen sowie mehrfache Prüfungen entfallen damit. Anwendungs­vorschriften können aber auch zukünftig in den verschiedenen Mitglieds­staaten national und unterschiedlich geregelt werden.

Calziumcarbonat (Kalziumkarbonat)

Kalk, wird im deutschen Sprachraum auch als kohlensaurer Kalk bezeichnet.

Calciumsilkathydratplatten

Calciumsilkatplatten

Wärmedämmplatte überwiegend mineralisch, besteht aus Siliziumdioxid, Kalziumoxid, Wasserglas und Zellulose. Wird mit Wasserdampf gehärtet. Verwendung hauptsächlich als Innendämmung von Außenwänden und Bekleidung für den baulichen Brandschutz.

Carbonate

Kohlenstoffverbindung (Minerale) der Alkalie- und Erdalkaliemetalle, wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Kaliumcarbonat, Lithiumcarbonat u. dgl.

Carbonatisierung (Karbonatisierung)

Beschreibt eine chemische Reaktion, die dazu führt, dass in kalk- und/ oder zement­gebundenen Mörteln oder in Beton der pH-Wert vom alkalischen in den neutralen Bereich übergeht. Diese Reaktion läuft bei Mörteln und Beton unter Einwirkung von Kohlendioxid aus der Luft und Feuchtigkeit ab. Hierbei wird aus Kalkhydrat Calciumcarbonat (Kalkstein) gebildet, wodurch die Alkalität bis zum neutralen Bereich abnimmt. Dieser Vorgang läuft von der Oberfläche ausgehend nach innen ab, die Gefügedichtigkeit des Baustoffs bremst den Fortschritt mit zunehmender Tiefe des Baustoffs ab.

Carbonatisierungsschwinden

siehe: Schwinden 

Chloride

Chloride sind Verbindungen des chemischen Elements Chlor. Liegen diese verbunden mit Metallen vor, spricht man von Metallchloriden. Das bekannteste Beispiel ist das Natriumchlorid (Koch-/ Speisesalz). Im Baubereich sind Chloride als bauschädliche Salze von Bedeutung, hauptsächlich sind das Calciumchlorid und Natriumchlorid.

D

DIN-Normen

sind die vom DIN (Deutsches Institut für Normung) herausgegebenen und für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland gültige Normen, die als Ergebnis einer Normungsarbeit in Arbeitsausschüssen für unterschiedliche Gebiete zusammengestellt werden. Eine DIN-Norm wird dann als dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende anerkannte Regel in der Praxis eingeführt und angewendet. Im Zuge der europäischen Harmonisierung werden nationale Normen in Zukunft an Bedeutung verlieren und entweder in europäische (CEN-Normen) oder internationale Normen (ISO-Normen) überführt. Dies bedeutet, dass auch neue Normen zukünftig nicht mehr als nationale, sondern nur noch als CEN- oder DIN-ISO-Normen erarbeitet werden, sofern ein übergeordnetes und abgestimmtes Interesse dazu vorliegt.

Dampfbremse

Dünne Schicht eines Materials mit einem hohen Widerstand gegen Wasserdampf­diffusion, um die Konstruktion vor Feuchtig­keit/ Kondenswasser in Folge Diffusion zu schützen, ohne das Austrocknungsvermögen in der Verdunstungsperiode zu stark zu reduzieren. Die Dampfbremse wird in der Regel auf der Innenseite (Warmseite) der Wandkonstruktion angeordnet. Einfache Dampfbremsen aus dickeren Kunststofffolien verfügen über einen sd-Wert von 10 m.

Dampfsperre

Eine in Wänden, Decken oder Dächern auf der Warmseite eingebaute wasserdampfdichte Folie zur völligen Unterbindung der Wasser­dampf­diffusion durch das Bauteil. Eine Dampfsperre besitzt i.d.R. einen sd-Wert von über 1.500 m. Exakt betrachtet sind nur Metalle, wie z.B. Aluminium, und Glas völlige Dampfsperren. Bei Vorhandensein von Bau­feuchte behindert eine Dampfsperre die Austrocknung nach innen.

Deckenputz

Unter einem Deckenputz versteht man einen Putzmörtel oder ein Putzsystem, das an der Unterseite von gebäudedecken im Innen­bereich angebracht wird. Die Dicke sollte der Ebenheit des Untergrunds entsprechend auf 10 mm beschränkt werden, häufig werden hierfür Gips- oder Kalk-Gipsputze bzw. spezielle haftungsvergütete Kalk- oder Kalk-Zementputze verwendet. Bei dem Verputzen von Betondecken mit Gips- oder Kalk-Gipsputz ist die Restfeuchte des Betons zu beachten, i.d.R. kommen hier spezielle Haftbrücken zum Einsatz.

Dehnbarkeit/ Dehnfähigkeit

Die Dehnbarkeit beschreibt das Verhalten, wie weit ein Stoff verlängert/ gedehnt werden kann, ohne dass der reißt oder bricht. Bei Baustoffen ist die Dehnbarkeit oder Flexibilität von besonderer Bedeutung, wenn es z.B. um das Vermögen einer Beschichtung oder Füllung einer Bewegungsfuge geht, den Längen­änderungen eines Stoffes/ Untergrundes ohne bleibende, nachteilige Veränderungen oder Beschädigungen zu folgen.

Dekor

Schmuck oder Verzierung einer Oberfläche durch gestalterische oder farbliche Elemente.
siehe: Dekorputz

dekorative Beschichtungen

siehe: Dekorputz 

Dekorputz

Neben Dekorputz sind auch die Begriffe Dekor und Dekorationsputz gebräuchlich. Unter diesen Begriffen versteht man Innenputze, die durch spezielle Techniken, wie z.B. Spachtel­technik oder andere kreative Ober­flächen­techniken zustande kommen. Diese dekorativen Beschichtungen und deren Ober­flächen sind meistens sehr individuell und einzigartig, da sie stark vom handwerk­lichen Geschick des Ausführenden abhängig sind.

Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt)

Durch das Abkommen zwischen Bund und Ländern im Jahre 1993 geschaffene Behörde mit der Aufgabe, nationale und europäische allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen/ Bauartgenehmigungen im Bereich der Bautechnik zu erteilen, die Einhaltung der Anforderungen aus dem Bauproduktengesetz zu überwachen und sich um hygienische Faktoren von Baustoffen und Bauprodukten zu kümmern. Darüber hinaus fungiert das DIBt als EnEV-Registrierstelle für Energieausweise von Gebäuden und als Notifizierungsstelle von Prüflaboren, Überwachungs- und Zertifizierungsstellen.

Diagonalarmierung/ -bewehrung

Die Diagonalarmierung/ -bewehrung besteht aus einem zugeschnittenen, alkaliresistenten Glasfasergewebe in Form des Armierungspfeils oder von Gewebetreifen. Diese Gewebezuschnitte werden zusätzlich in den Eckbereichen von Fassadenöffnungen in den Unterputz/ Armierungsspachtel von Putz- und Wärmedämm-Verbund­systemen eingelegt, bevor das vollflächige Armierungs­gewebe aufgebracht wird. Der Gewebeverlauf des Zuschnitts muss diagonal zum vollfläch­igen Armierungsgewebe, also um 45 ° zur Horizontalen oder Vertikalen gedreht sein. Durch diese Drehung können Kerbspannungen aus den Eckbereichen optimal aufgenommen werden.

Dickbeschichtung

siehe: PMBC, KMB 

Dickbettmörtel

Spezieller mineralischer Mörtel zur Verlegung von großen und schweren Platten, Natur­steinen, Treppenstufen und Fensterbänken. Die Mindestmörtelbettdicke beträgt 2 cm. Aufgrund der stärker variablen Mörtel­bett­dicke gegenüber einem Dünnbett- oder Mittelbettmörtel, eignet sich der Dickbett­mörtel gut für bruchraue, stark profilierte und unterschiedliche dicke Platten.

dicklagige mineralische Oberputze

In der Regel kommt Dickschichtputz zum Einsatz, dessen Stärke maßgeblich von der Korngröße des verwendeten Materials abhängig ist. Die Putzdicke kann bei einem strukturierten Oberputz durchaus 20 mm betragenen, wenn Körnungen bis zu 16 mm Durchmesser verwendet werden. Meist liegt die Materialkörnung bei 8 mm oder kleiner. Bei einem solchen Oberputz können nachträglich die feinkörnigen Bestandteile sowie das strukturfüllende Bindemittel ausgewaschen werden, sodass eine grobkörnige Struktur hervortritt, ähnlich dem Waschbeton. In der Regel werden diese Putze in ca. 10 mm Dicke ausgeführt. Der erforderliche Unterputz muss dann ebenfalls eine Dicke von ca. 10 mm haben, um der in der Putznorm geforderten Gesamtputzdicke von 20 mm im Außenbereich zu entsprechen. Bekannte dicklagige Oberputze sind z.B. Edelkratzputze sowie dicklagige Modellier- oder Kellenwurfputze.

Dickschichtoberputze

Dickschichtunterputz

Ein Dickschichtunterputz ist i.d.R. ein mineralisch gebundener Putz. Die Schicht­dicke ist davon abhängig, ob der Unterputz innen oder außen aufgebracht wird und mit welcher Art von Oberputz er kombiniert wird. Daher beträgt die mittlere Dicke des gesamten Putzsystems innen 15 mm und außen 20 mm.

Diffusion

Diffusion ist die Vermischung von Stoffen unter dem Einfluss von Konzentrations-, Temperatur- oder Druckunterschieden, die ohne äußere Einwirkung abläuft. Allgemein gesprochen ist die Diffusion das Ausgleichen verschiedener Konzentrationen bei Gasen und Flüssigkeiten, also z.B. von hoher Konzen­tration an Feuchtigkeit (feucht) nach geringer Konzentration (trocken). Aber auch das Ein­dringen von Weichmachern in Festkörper oder von Farbstoffen in Fasern wird als Diffusion bezeichnet.

diffusionsfähig

Die Fähigkeit eines Stoffes, Gases oder Materialgemisches, Konzentrations­unterschiede auszugleichen. Bei einer Farbbeschichtung beispielsweise bezeichnet die Angabe der Diffusionsfähigkeit gegenüber Wasserdampf, wie gut ein Feuchtetransport durch den Beschichtungsstoff an die Umgebungsluft abläuft (µ-Wert, Sd-Wert).

Dihydrat

Calciumsulfat-Dihydrat bezeichnet die kristalline, hydratisierte Form des Calcium­sulfats (Gips). Calciumsulfat-Dihydrat kommt in der Natur als Gipsstein und in der Industrie als Reaktionsprodukt bei unterschiedlichen chemischen Prozessen vor. Calciumsulfat-Dihydrat wird beispielsweise in der Baustoffindustrie bei der Herstellung von Zement neben Anhydrit als Erstarrungsregler eingesetzt. Physikalisch aufbereitet wird das Calciumsulfat-Dihydrat als sogenanntes Halbhydrat durch thermischen Entzug von 1,5 Wassermolekülen als Bindemittel für Gipsputze verwendet.

Dispersionen

Dispersionen werden in flüssiger Form oder als Dispersionspulver unterschiedlichen Baustoffen oder Farben als organisches Bindemittel oder als Hilfsstoff, um physi­kalische Eigenschaften zu verbessern, zugesetzt. Je höher der Dispersionsgehalt ist, desto elastischer wird ein Baustoff, der E-Modul nimmt ab. Ein geringerer E-Modul in Verbindung mit einer hohen Zugfestigkeit verbessert das Rissver­halten eines Baustoffs – es kann eine größere Spannung (Zugkräfte) aufgenommen werden, bevor das Versagen durch Rissbildung eintritt. Mit steigendem Dispersionsgehalt nimmt die Wasserdampf­durch­lässigkeit und die Wasser­aufnahme­fähigkeit ab, der Baustoff wird dichter und in der Regel widerstandsfähiger.

Dispersions-Silikatputz 

Unter dem Begriff Dispersions-Silikatputz fallen Oberputze, deren Bindemittel aus Kaliwasserglas sowie < 5 % Anteil an Kunstharzdispersionen besteht. Dispersions-Silikatputze erhärten chemisch durch Reaktion mit Kohlendioxid und Wasser. Die Verkieselung genannte Verbindung der silikat­ischen Komponente des Wasserglases mit mineralischen, kalk- oder quarzhaltigen Untergründen ergibt eine sehr gute Putzhaf­tung. Die Putze sind chemisch sehr beständig und besitzen eine hohe Festigkeit sowie eine hervorragende Wasser­dampfdurch­lässigkeit. Der Dispersionsanteil macht die Putzmörtel lagerfähig, wasserabweisend und verbessert die Verarbeitungseigenschaften sowie die Pigmentbindefähigkeit. Dispersions-Silikatputze werden als Deckputz für mineral­ische Putzsysteme oder Wärmedämm-Verbund­systeme verwendet. Sie werden bevorzugt zur Erzielung eines besseren Witterungsschutzes mit einem Silikatfarb­anstrich versehen. Dispersions-Silikatputze sind in unterschiedlichen Körnungen und Putzstrukturen (Kratzstruktur, Reibestruktur) erhältlich.

Dispersionskleber

Dispersionskleber sind Gemische aus orga­nischen Bindemitteln in Form wässeriger Polymerdispersionen, organischen Zusatz­mitteln und mineralischen Zuschlägen bzw. Füllstoffen zum Verkleben von z.B. Dämm­platten oder Fliesen auf verschiedenen Untergründen.

Dispersionsputz

Unter dem Begriff Dispersionsputze fallen organisch gebundene Oberputze, deren Bindemittel aus Kunststoff-Dispersion besteht. Die Erhärtung der Dispersionsputze erfolgt nicht durch eine chemische Reaktion, sondern über die physikalische Abgabe (Verdunstung) des enthaltenen Wassers. Dadurch fügen sich die Dispersionsteilchen enger aneinander und bilden einen Film. Dieser Vorgang wir auch als Kalter Fluss bezeichnet. Im Vergleich zu mineralischen Oberputzen sind Dispersionsputze dampf­dichter, dadurch kann Feuchtigkeit aus dem Untergrund schlechter an die Oberfläche diffundieren. Dispersionsputze besitzen eine stärkere Wasserabweisung und eine höhere Elastizität als mineralische Putze.

Dispersionsspachtel

Dispersionsspachtel enthalten als Bindemittel Kunststoff-Dispersionen. Die Erhärtung der Dispersionsspachtel erfolgt nicht durch eine chemische Reaktion, sondern über die physi­kalische Abgabe des enthaltenen Wassers. Dadurch fügen sich die Dispersions­teilchen enger aneinander und bilden einen Film. Dieser Vorgang wir auch als Kalter Fluss bezeichnet. Im Vergleich zu mineralischen Spachteln sind Dispersions­spachtel dampf­dichter und lassen weniger Feuchtigkeit nach außen diffundieren. Sie besitzen eine stärkere Wasserabweisung und eine höhere Elastizität als mineralische Spachtel.

Dispersionsspachtel kommen als Armierungsputz bei Wärmedämmverbundsystemen oder auch in der Fassaden­sanierung als Armierungsputz auf Unterputzen zum Einsatz.

Distanet

Distanet (Armanet D) ist ein metallischer Putzträger, bestehend aus einem gekröpften Putzarmierungsgitter. Distanet kommt als Putzträger bei nicht tragfähigen Untergrün­den, Mischmauerwerk, etc. zum Einsatz. Durch die mechanische Befestigung mittels Schrauben und Dübeln im Untergrund wird das Gewicht des Putzes in den Wandbildner Mauerwerk abgetragen. Durch die Kröpfungen des Gitters an den Befestigungspunkten wird ein Abstand zur Wand eingehalten, damit das Putzarmierungsgitter sich in der Putzlage befindet und der Putzmörtel eine kraftschlüs­sige Verbindung zum Wandbildner eingeht.

Druckfestigkeit

Die Druckfestigkeit beschreibt die Wider­stands­fähigkeit eines Baustoffes infolge von einwirkenden Druckkräften. Sie wird durch das Verhältnis zwischen Bruchlast bzw. Höchstlast bei zentrischer Druckbean­spruchung und der rechtwinklig zur Belastungsrichtung vor­han­denen Querschnitts­fläche eines Probe­körpers (Kraft pro Fläche) definiert und z.B. in der Einheit N/mm² angegeben.

dynamische Steifigkeit s‘ [MN/m³]

Beschreibt das Federungsvermögen einer elastischen Stoffschicht, z.B. einer Dämm­schicht, bei beidseitiger Aufbringung von Massen (Gewicht). Bei Wärmedämm-Verbund­systemen können Dämm­platten mit einer geringen dynamischen Steifigkeit zu einer Verbes­serung der Schall­dämmung der Außenwand führen.

dynamisches Elastizitätsmodul

Der Elastizitätsmodul (kurz E-Modul] genannt ist eine physikalische Kenngröße, die den Zusammenhang zwischen der Spannung und der Dehnung eines Baustoffes infolge mecha­nischer Beanspruchung bei reversibler Verformung beschreibt. Je größer der Zahlen­wert des E-Moduls ist, umso mehr Widerstand setzt der Baustoff seiner Verformung entgegen. Ein Baustoff mit hohem E-Modul ist also steif, ein Baustoff mit niedrigem E-Modul ist weich. Bei einer dynamischen Bean­spruch­ung des Baustoffes wird der dynamische E-Modul ermittelt. Dieser ergibt sich aus der Materialdichte und der Geschwindigkeit.

Dämmputz

Dämmputzträger

Putzträger aus Metall in welliger Form, auch unter dem Begriff Wellnet bekannt, welcher bei dem Auftrag von z.B. Wärmedämmputz zum Einsatz kommt. Der Dämmputzträger wird bei nicht tragfähigen Untergründen eingesetzt und mechanisch am Untergrund mittels Schrauben und Dübeln befestigt. Zusätzlich wird der Putzträger bei Dämmputzdicken über 5 cm eingesetzt, um ein Abrutschen des frisch applizierten Putzes zu verhindern.

Dämmung, Wärmedämmung

Bauliche Maßnahme zum Schutz von Gebäuden vor Wärmeverlusten. Anfor­der­ungen an die Dämmung sind in der EnEV und in DIN-Normen geregelt. Es werden Wärme­dämm­stoffe verwendet, die nach europä­ischen Produktnormen geregelt und bauauf­sichtlich zugelassen sind. Ein Maß für die Güte der Wärmedämmung eines Bauteils ist der U-Wert.

Die Schalldämmung wird in gesonderten Regelwerken und DIN-Normen behandelt. Viele Wärmedämmstoffe verfügen auch über ein entsprechendes Schalldämmmaß, über deren Höhe geben die allgemeinen bauauf­sichtlichen Zulassungen bzw. bauauf­sicht­lichen Genehmigungen Aufschluss.

Dübel (WDVS)

Mechanisches Befestigungselement zur zusätz­lichen oder ausschließ­lichen Befesti­gung des Dämmstoffs eines WDVS am Bauwerk. Sie dienen insbesondere der Aufnahme der Windsogkräfte nach DIN 1055-4 und deren Weiter­leitung in den tragfähigen Untergrund.

Dübelabzeichnungen (WDVS)

Helle oder dunkle, temporäre oder perma­nente, punktuelle Abzeichnungen auf der Putzoberfläche des WDVS durch die im/ auf dem Dämmstoff gesetzten Dübel/ Dübelteller. Diese Abzeich­nungen sind auf die Wärme­brücken­wirkung wärme­technisch ungünstig gestalteter Dübel (helle Abzeichnungen) oder auf nicht fachgerecht gesetzte, d.h. zu tief gesetzte oder auf dem Dämmstoff aufliegende Dübel, zurückzuführen.

Dübelschema

Sinnvolle Anordnung der Dübel in gleich­mäßiger Verteilung je m² Dämmfläche bzw. je Dämmplatte in Abhängigkeit von der Höhe der Windsogkräfte, der Dämmschichtdicke und der Dübellast­klasse zur Erfüllung der Anfor­derungen an die Standsicherheit.

Dübelteller

Zubehörteil aus Kunststoff oder Metall zu einem (WDVS) Dübel, um die Auflagefläche zur Kraftein­leitung zu erhöhen und dadurch speziell bei ober­flächen­empfindlichen Dämm­stoffen die Beschä­digung (Komprimierung) des Dämmstoffs zu minimieren.

Dünnbettmörtel

Unter Dünnbettmörtel versteht man Verlegemörtel für Plansteine oder Großbau­tafel­elementen gemäß der DIN EN 998-2. Umgangs­sprachlich werden auch die Verlege­mörtel für Fliesen und Platten gemäß der DIN EN 12004 als Dünnbett­mörtel („Fliesenkleber“) bezeichnet.

Dünnlagenputz

Hierbei handelt es sich um spezielle Putz­mörtel, die als Innenputz auf Gips-, Gipskalk- oder Kalkzement­basis rezeptiert sind. Im Gegensatz zum genormten einlagigen Innen­putz (Putzdicke 10 mm), beträgt die Putzdicke zwischen 3 und 5 mm. Grund­sätzlich sind an den Putzgrund höhere Anforderung an die Maßtoleranz zu stellen, als dies üblicherweise bei Rohbau­wänden nach DIN 18202 "Toleran­zen im Hochbau" zulässig ist. Die Verein­barung erhöhter Anforderungen an den Untergrund muss separat vereinbart und vergütet werden.

dünnschichtiger Edelputz

Hierbei handelt es sich um Putzmörtel, die als Deckputz in Kornstärke aufgetragen und strukturiert (gerieben) werden, z.B. Rillenputz, Reibeputz, Münchner Rauputz, Scheibenputz etc. Die Schichtstärke ergibt sich aus der Korngröße des Strukturkornes (meist 2 bis 5 mm).